Markus & Brigitte

Reiseberichte und Reisetipps

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Dienstag, 28. Juni 2016 – Alta – Rotsund 220km – 4.15 Stunden

Juni 29th, 2016 · Keine Kommentare

Alta – E6 – Langfjordbotn – Tretta – Storslett – Rotsund

Regen trommelt leise während der Nacht auf unser Womo-Dach. Am Morgen nieselt es noch leicht und hört dann auf – es ist während des ganzen Tages bedeckt, aber ohne Regen.

Gegen 09.00 Uhr sind wir nach einer warmen Nacht mehr oder weniger ausgeschlafen. Natürlich gehörte der gestrige EM-Match England gegen Island auch in unserer Abendunterhaltung und wir haben voll zu den Isländern gehalten. Sorry liebe Engländer-Fans, aber es wird wohl etwas mit Sensation zu tun haben und so hilft man dem Aussenseiter. Wir hatten noch den Schlachtruf der Isländer in unseren Ohren – ou….ou…ou..ou.ou.ou.ou.ou!

 

Nach dem Morgenessen…..etwas Lachs, 3-Minutenei, Brot, Käse, Konfitüre und Kaffee, geht es durch die Stadt Alta. Norge 27 001Wir möchten die Kirche von Alta neben dem Einkaufszentrum besuchen und stehen aber vor einer Kasse: NKr. 40.-/Euro 5.- für einen Eintritt. Der nette Mann an der Kasse sagt, dass diese Kirche 114 Mio. norwegische Kronen gekostet hätte und deshalb eine Eintrittsgebühr fällig sei. Wir finden, dass ein Kirchenbesuch gratis sein sollte und lassen es eben sein, ob sie nun X-Millionen gekostet hat oder nicht. Bis NKr. 20.-/Euro 2-3.- könnte man noch diskutieren – vermutlich würden sie bei so einem Preis letztendlich mehr einnehmen.

Wir fahren zur nächsten Tankstelle und lassen etwas Sprit in den Tank. Gestern Montag sahen wir in der Region von Olderfjord/Hammerfest noch Tankstellen mit gegen NKr. 14.- und heute am Dienstagmorgen nur noch NKr. 12.23 – also volllaufen lassen…..!

Norge 27 013Dann fahren wir zum Alta-Museum mit den berühmten Felszeichnungen. Sie wurden 1985 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen und erst 1973 entdeckt. Sie werden in dieser Region auf ca. 6000 Jahre geschätzt und sind über 4 verschiedene Gebiete verteilt. Die meisten Figuren sind in einer rotbraunen Farbe ausgemalt, da sie sonst sehr schwierig zu erkennen wären. Die Zeichnungen sind aus verschiedenen Epochen, die ältesten ca. 6’000 Jahre, die jüngsten ca. 2’000 bis 2’600 Jahre alt. Diese Felszeichnungen wurden mit Meisseln und Schlagwerkzeugen in den Felsen geritzt.

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Die Spuren, die noch auffindbar sind, deuten auf kleine und verstreut gelegene Ansiedlungen . In der Umgebung des Fjordes wohnten vielleicht nur 50-100 Menschen.

Die Zeichnungen zeigen eine Auswahl aus der Tierwelt – Rentiere, Elche, Bären, Füchse, Hasen, Gänse, Schwäne, Kormorane und verschiedene Fische. Einige andere Figuren zeigen Menschen mit Booten beim Fischfang, während andere Menschen bei der Ausübung von Ritualen abgebildet sind. Diese Felszeichnungen sind sehr interessant und sollten auf keinen Fall verpasst werden!

Nach der für Brigitte schon fast traditionellen Waffel mit Erdbeerconfi und Kaffee machen wir uns auf die Strecke. Ziel ist Storslett, ungefähr 200km südlich von Alta gelegen.

Norg 28 (23)Die Strecke ist sehr interessant und vielfältig. Mal geht es an Fjorden entlang, dann wieder über kleine Fjellet, von denen man einen prächtigen Ausblick hat. Es liegt noch sehr viel Schnee in den max. 1’200 m hohen Bergen.

Norg 28 (27)Doch auch schon 150m.ü.M. hat es grosse Schneefelder und ich glaube kaum, dass der Schnee bis im Herbst vollständig vergehen wird.

Das Wetter ist ganz passabel, die Sicht ist gut und die Berge grossenteils frei von Wolken.

Den eigentlich vorgesehen Campingplatz haben wir prompt verpasst, anscheinend ist er ca. 20km vor Storslett – zurückfahren ist nicht nötig, es gibt noch andere Plätze entlang der E6.

Den haben wir nun auch gefunden in Rotsund – einen einfachen Platz, etwas abseits der Hauptstrasse, ruhig gelegen mit einer sauberen, einfachen Toilettenanlage.

Die E6 wird in diesem Bereich heftig ausgebaut und es sind verschiedene Tunnels und eine Brücke im Bau. Zur Zeit muss deswegen mit Rotlichtanlagen und teils längeren unbefestigten Strassenabschnitten gerechnet werden. Allgemein wird das Strassennetz von Norwegen ausgebaut, verbreitert und ganze Fjorde mit riesigen Brücken überspannt. Ich muss auch immer wieder sagen: Autofahren ist in Norwegen noch ein Traum – schöne Strassen und überhaupt kein Verkehr, auch auf den Hauptstrassen. Man fährt oft kilometerweit und sieht kein Auto, Motorrad oder Lastwagen – man hat die Strasse einfach für sich allein – wunderschön!

Uebrigens wären es von hier nach Müllheim noch rund 3’400km und 35 Stunden Autofahrt……..

A propos Auto und Norweger – die Norweger leben ja eigentlich im Einklang mit der Natur. Oder besser sie müssten ja mit der Natur leben: Lange Winter, teils ohne Sonne, Mitternachtssonne, Schnee, Fischfang etc. – das Leben wird ja mehrheitlich von der Natur bestimmt. Trotzdem muss man sich immer wieder über ihre Einfältigkeit und Sorglosigkeit gegenüber der Natur und Umwelt wundern und aufregen. Eine absolute Unart, um es mal milde auszudrücken ist, dass sie den Motor des Autos oft einfach laufen lassen. Sie warten bei der Fährstation auf die nächste Fähre, der Motor läuft; sie fahren zum Supermarkt und warten auf die Frau, der Motor läuft. Ja sogar lief einmal der Motor des nebenstehenden Autos auf der Fährüberfahrt volle 20 Minuten lang. Es war aber weder sehr kalt, noch sehr warm…..!

2016.06.24 Trollsteine (2)Aufgefallen ist uns auch, dass besonders im Norden, bei den Samen sehr viel Unrat um die Häuser herum liegt. Auf gut schweizerdeutsch – es ist ein Puff! Rasenmäher werden dort stehengelassen, wo sie aufgehört haben zu mähen. Der Schneetöff steht irgendwo ungedeckt herum; der Anhänger auf der anderen Seite, der Wohnwagen etwas weiter unten usw.

Gut, der Norweger hat ja nicht nur 1 Auto und ein Boot, für die Kinder ein Trampolin, sondern auch noch ein Wohnwagen oder ein Wohnmobil vor und neben dem Haus und natürlich auch irgendwo in den Bergen oder am Meer ein Weekendhäuschen.

Eine Oelquelle müsste man eben haben…..

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