Mo-i-Rana E12 (Blä vegen) – Tärnaby – Storuman E45 (Inlands vegen) – Vilhelmina – Doroeta
Der Vorabend entpuppte sich als schöner Sommerabend mit milder Temperatur. Nach unserem Kriegsrat haben wir uns entschlossen, noch einen Abstecher nach Schweden zu machen.
Nach einer kühlen aber sonnigen Nacht sind wir nach dem Frühstück relativ schon früh aufgebrochen und haben Mo-i-Rana in Richtung Osten über die E12 verlassen. Das Wetter hat leider nicht gehalten, was der Wetterbericht versprochen hat – nämlich eine pure Sonne ohne Wolken. Wenn sich doch das Wetter nur einmal dran halten könnte….!!
Die Wolken waren wieder einmal in der Ueberzahl und über dem Fjell haben sie sich bedrohlich zu grossen schweren Regenwolken zusammen gezogen. Wir haben aber nur einige wenige Tropfen abbekommen und nach dem riesigen Fjell zwischen Norwegen und Schweden haben sich die Wolken zusehends nach Norwegen verzogen. Die Grenze nach Schweden ist nur mit einer grossen blauen Europa-Tafel versehen, das Zollamt kommt 70km später in Tärnaby.
Die E12 – sie erstreckt sich von Mo-i-Rana (Norwegen) über Schweden bis nach Helsinki (Finnland) – ist fast autofrei. Auf den ersten 100km haben wir sage und schreibe nur 6 Brummis, 5 Womo und ca 8 PW’s gezählt, die uns entgegen gefahren sind. Fast jedes Mal sind wir erschrocken, wenn wieder mal ein motorisiertes Vehikel um die Kurve kam.
In Tärnaby und den umliegenden Dörfern muss im Winter der Bär los sein, so viel Reklame für Skilifte und für Skifahren wird da an jeder Strassenbeleuchtung angebracht. Tärnaby hat den berühmten Skiclub „Tärna IK Fjällvinden“ zu dem die Grössten wie Ingemar Stenmark, Anja Pärson, Jens Byggmark und Stig Strand u.a. gehören.
Dann beginnt eine lange, fast unendlich Talfahrt, entlang von Seen und dichten Laub- und später Tannenwäldern bis Storuman. Hier geht die E12 nach Umea weiter – wir zweigen hier auf die E45 (Inlandsvegen ab). Die E45 geht von Göteborg über Oestersund nach Karesuando zur finnischen Grenze und ist mit 1680km die längste Europastrasse durch Schweden.
Schon oberhalb von Storuman ist die Strassenführung langweilig und auch jetzt führt sie durch dichte Wälder, vorbei an Seen (sind meist hinter Bäumen versteckt) und verschlafenen kleinen bis grösseren Dörfern. Wir haben nochmals versucht, uns Schweden etwas schmackhaft zu machen – leider blieb der Erfolg aus. Unsere Streckenabschnitte in Schweden waren erstens nichts besonderes, eher eintönig und landschaftlich etwas fade und zweitens fährt man hundert oder mehr Kilometer ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten (mit Ausnahme der grösseren Städte natürlich). Norwegen bietet da viel viel mehr Abwechslung und Sehenswürdigkeiten auf engerem Raum. Mal ein Fjell, mal eine Kirche, mal ein Fjord, mal ein Fischerdorf und vieles mehr – ausprobieren lohnt sich!
Jetzt sind wir in Dorotea angekommen, geniessen das sonnige Wetter und hoffen, dass die Mücken infolge eines mässigen Windes ausbleiben. Es hat warme 18 Grad!
Uebrigens ein „Highlight“ sind die grösseren Baustellen in Schweden wie auch in Norwegen. Vermutlich besteht da ein Gesetz, dass man ohne Begleitfahrzeug die Baustellen nicht befahren darf. So fährt man an ein Rotlichtsignal oder ein Bauarbeiter stoppt den Verkehr mit einer roten Kelle. Dann kommt irgendwann ein gelb blinkendes Auto vor die Kolonne und dann darf man hinter dem“folg meg“ Fahrzeug herfahren bis die Baustelle zu Ende ist. Es wird dabei je nach Baustelle mit höchstens 30 oder 40 km/h gefahren! Dann wendet das sogenannte „Ledebil“ und der Gegenverkehr kommt an die Reihe. Ja, so kann man auch Arbeitsplätze schaffen und den Most vergeuden….!
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