Markus & Brigitte

Reiseberichte und Reisetipps

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Donnerstag, 07. Juli 2016 Malvik (Trondheim) – Tynset 270 km 4.50 Stunden

Juli 8th, 2016 · Keine Kommentare

Malvik E6 – Stjordal Fv 705 – Gressli – Aunet – Stuggudalen – Brekken RV31 – Roros RV30 – Tynset

 Die Nacht war relativ milde und es hat nicht mehr geregnet. Jetzt ist es bewölkt mit einigen blauen Aufhellungen. Es geht für Ferien wieder relativ früh aus den Federn und um 09.30 Uhr fahren wir nach den üblichen Womo-Arbeiten vom Zeltplatz Richtung Norden ! Juhui es geht wieder nordwärts, aber leider nur für ein paar Kilometer, dann wird noch kurz der Rema1000 „heimgesucht“ und noch die nötigsten Lebensmittel eingekauft. Der Kühlschrank leert sich langsam – er muss ja für die Fähre leer sein, da der Kühlschrank während der Ueberfahrt von Oslo nach Kiel keinen Strom hat.

Norge 07 011Dann geniessen wir wieder eine wunderbare Fahrt über ein 30-km langes Fjell mit Aussichten auf die umliegenden Berge und Seen. Die Strasse führt uns auf knapp 1’000 m.ü.M. und es erstaunt uns diesmal, dass hier die Vegetation noch ziemlich üppig für diese norwegische Höhe ist. Grosse Birken und etwas weiter unten wachsen sogar Tannen.

Dann schwenken wir auf die RV31 ein, die wiederum eine Querverbindung Norwegen-Schweden ist. Man merkt das sofort dem hohen Verkehrsaufkommen an und darunter sind viele schwedische Autokennzeichen.Norge 07 016

Kurz vor Roros sehen wir den Wegweiser „Olavsgruva“- das tönt doch nach Bergwerk! Also Blinker rechts und dann hoppern wir so gut es gerade geht auf einer 6. Klass-Strasse in Richtung Grube. Die Strasse besteht mehr aus Löchern und kleinen Teerstücken – ein schweizerischer Waldweg ist gerade eine Luxusstrasse! Nach 5 Kilometern sehen wir die erste verlassene Grubenanlage mit Grubenbähnli und ringherum ist alles rot – Erz und Kupfer. Norge 07 021Nach einem guten Kilometer weiter stehen wir vor der andern Station der Grubenbahn bei der Olavsgruva. Hier werden sogar noch Führungen angeboten, aber Brigitte ist nicht so Fan um in die Unterwelt zu gehen. Also schauen wir uns alles von aussen an, finden zwei schöne, schwere eisen- resp. kupferhaltige Steine die wir uns als Souvenir unter den Nagel reissen. (es liegen tonnenweise solcher Steine herum….)

Dann geht es weiter zur alten Bergwerksstadt Roros, die schon seit Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wir sind begeistert von der berühmten „Bergwerk“-Kirche und den alten, teilweise über 200-jährigen Häusern.

Norge 07 033Die Entstehungsgeschichte geht ins 17. Jahrhundert zurück. 1644 entdeckte man zufällig im Rorosgebirge erstmals Erzvorkommen. Zwei Jahre später war das Roros Kupferbergwerk in Betrieb und der damalige König Christian IV gab dem Werk die Privilegien, die Naturressourcen innerhalb eines Radius von 4 alten norwegischen Meilen (ca. 45km) auszunutzen. Der Mittelpunkt ist Storwartz, die erste Grube in Roros. Am Hitterfluss gelegen wurde um diese Grube die jetzige Bergbaustadt Roros gegründet. Von nah und fern – besonders aus dem Ausland, da in Norwegen noch keine Kenntnis vom Bergbau bekannt war – strömten Menschen nach Roros um im Kupferwerk zu arbeiten. Um diese Menschen auch ernähren zu können, entstanden viele kleine Bauernhöfe, wo Mensch und Vieh sich um die kleinen Höfe drängten. Sie wurden planmässig angelegt und dem kargen Terrain in über 600m Höhe und den damit extremen klimatischen Bedingungen angepasst.

Norge 07 048Als eine der kältesten Stadt der Welt mit einem Kälterekord von minus 54.4 Grad war Brennholz zum heizen der Wohnungen ebenso wichtig wie zum heizen der Schmelzöfen. Der Wald um die Stadt wurde vollständig abgeholzt und auch der Grubenbetrieb veränderte die Landschaft und die Natur gänzlich. Enorme Schlackenhalden liegen mitten in der Stadt.

Für über 250 Jahre war Roros Norwegens wichtigstes Bergwerk. von 1644 bis 1977 produzierte man über 100’000 Tonnen Kupfer und 525’000 Tonnen Schwefelkies, dann musste das Werk den Konkurs anmelden.

Norge 07 040Heute noch sieht man den ursprünglichen Charakter dieser Bergbau- und Bauernstadt mit Häusern und Höfen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sogar der Strassenverlauf und die Grundstücke im Zentrum sind noch dieselben wie im 17. Jahrhundert und veranschaulichen die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Roros. Die hauptsächlich aus Holz erbaute Stadt wurde von den Schweden 1678 und 1679 angezündet und brannte total nieder. Seit 1980 wurde sie in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

Das Wetter hat sich wieder einmal sehr schnell geändert und die Sonne scheint warm vom blauen Himmel herunter. So können wir sogar draussen in einem kleinen Restaurant zu Mittag essen.

Nach der ausgiebigen Besichtigung des Ortes fahren wir noch gut 50 Kilometer nach Tynset und sitzen bei schönstem Sonnenschein und warmen Temperatur um 20.00 Uhr noch draussen vor dem Womo. So geht Ferien !

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